Ich werde oft gefragt: „Sag mal Moni, wie schaffst Du es, so mutig zu sein und einfach all die Dinge mit so großer Gelassenheit und Freude anzugehen?“ Dann sage ich zunächst, dass das nicht immer der Fall ist. Auch ich habe meine Baustellen, kenne Ängste und bin keinesfalls perfekt! Ich habe allerdings im Laufe von nun über 20 Jahren meinen Weg immer weiter ausgetreten, sodass ich inzwischen das Leben führe, was mir gefällt und zu mir passt. Und dazu gehört, dass ich vorangehe, nicht stehen bleibe, mich wirklich wirklich kennengelernt habe und meine Bedürfnisse kenne und in den Vordergrund stelle. Das ist nicht leicht, tut oft weh und ich habe auf diesem Weg auf jeden Fall Menschen verloren! Doch mein Gewinn bin ICH in meiner besten und authentischsten Form. Heute zeige ich Dir einen kleinen Ausschnitt aus meiner Entwicklung und nehme Dich mit auf eine kleine Reise durch mein Leben!
Ich komme aus einer typischen Kleinstadtfamilie und habe eine ältere Schwester. An meine Kindheit habe ich wenig Erinnerungen. Die meisten stammen aus Erzählungen oder sind durch Fotos entstanden. Ich war immer zu fröhlich, zu wild, zu lebenslustig und so wurde ich während meiner Erziehung „geformt“, bis ich gar nicht mehr wusste, wer ich wirklich bin! Oft fühlte ich mich einfach fehl am Platz.
1995 heiratete ich und wir bekamen unseren Sohn. Unsere Tochter kam 1999 zur Welt. Beide Kinder sind meine absoluten Wunschkinder und mein wirklich größtes Glück! Wir kauften ein Haus, hatten Urlaube und finanziell ging es uns echt gut. Emotional fehlte mir jedoch etwas und als dann der beste Freund meines damals 6-jährigen Sohnes bei einem Autounfall ums Leben kam, fiel ich in ein Loch und stellte unser gesamtes gemeinsames Leben infrage.
Nach einer Therapie trennte ich mich 2002 von meinem Mann und von da an wurde es richtig richtig schwer. Die Kinder waren zu diesem Zeitpunkt 3 und 6 Jahre alt und die Trennung war nur mein Wunsch. Also wurde ich zur alleinerziehenden Mama und war mit fast allem auf mich allein gestellt. Zur Unterstützung wurden mir viele Steine in den Weg gelegt und wenn etwas mit den Kindern nicht rund lief, und das kommt des Öfteren mit Kindern vor, war es immer meine Schuld. Wessen auch sonst? Als Mutter mit Vollzeitstelle schafft man die Erziehung doch mit links, oder? 😉
2015 erkrankte ich an Krebs und ich glaube, dies war der zweite große Wendepunkt in meinem Leben. Nach der Genesung fing ich an, zahlreiche Weiterbildungen im Bereich Weiterentwicklung und Coaching zu machen und lernte mich in dieser Zeit immer besser kennen. Mein größter Lehrer war und ist Veit Lindau. Ich lernte mein Wertesystem kennen und seitdem ist viel in mir aufgebrochen. Zunächst wusste ich genau, was ich nicht mehr will und mit der Zeit gewann ich immer mehr innere Stärke und Selbstbewusstsein. Mein Leben führte ich von nun an wertebasiert. Meinen Wert zu kennen und mich an meinen Werten auszurichten ist bis heute die beste Sache ever! Nicht immer ganz schmerzfrei, doch auf jeden Fall richtig.
Im Zuge dieser Weiterbildungen lernte ich 2016 einen Mann kennen, für den ich im Dezember 2018 meinen Lebensmittelpunkt in die Oberpfalz verlegte. Ich gab meinen kompletten Haushalt auf, um zu ihm zu ziehen. Eine neue Arbeitsstelle hatte ich ebenfalls gefunden. Nach 3 Wochen fand ich heraus, dass dieser Mann Beziehungen unterschiedlichster Art zu zahlreichen anderen Frauen pflegte und heute kann ich sagen, dass das, was darauf folgte, wirklich der bisher tiefste Punkt in meinem Leben war. In dieser Zeit zwischen Weihnachten 2018 und Neujahr 2019 war ich am Boden und saß so was von einsam in dieser Oberpfalz wie nie zuvor in meinem Leben. Da ich dort einen Job hatte, konnte ich nicht sofort zurück in meine Heimat. Nur meine Kinder haben mich angetrieben weiterzumachen und so kam ich im September 2019 zurück ins Ruhrgebiet, um mir ein neues Leben aufzubauen.
Krisen enthalten immer ein verstecktes Geschenk. Was ist das Geschenk dieses Tiefpunktes? Mich haut so schnell nix mehr um! Ich war vollkommen auf mich allein gestellt und bin stark und selbstsicher wieder aufgestanden. Mir ist so was von bewusst geworden, was ich für eine „Schönrednerin“ bin. Ich spürte schon immer, wenn etwas nicht richtig lief, doch redete es mir solange schön, bis ich es glaubte. Damit war von stund‘ an Schluss! Ich schärfte meine Wahrnehmung und erkenne seitdem immer schneller, mit welchem Menschen ich es zu tun habe, vertraue mir jetzt und kann so aktiv entscheiden, ob ich es wünsche, den Weg mit diesem Menschen oder dieser Institution weiterzugehen.
Inzwischen lebe ich auf dem Land, treibe viel Sport, bin beruflich in der Freude angekommen und fühle mich rundum wohl. Bis heute weiß ich nicht, wie ich all die Steine aus dem Weg geräumt habe und diese oft einsame, schwierige und anstrengende Zeit überstanden habe. Es war auf jeden Fall immer dieser Funke in mir weiter zu gehen, ein besseres Leben zu gestalten, mich nicht kleinkriegen zu lassen und wieder der Mensch zu werden, der ich als Kind war – fröhlich, wild, lebenslustig! Mein Warum für dieses Leben ist auf jeden Fall die Freude, die ich spüren möchte und die mich immer wieder aus der Komfortzone herausgehen lässt. Geht nicht, gibt´s nicht! Es geht immer weiter und es gibt auch immer eine Lösung!
Jeder hat sein Päckchen zu tragen und für jeden ist die eigene herausfordernde Situation meist die schwierigste. Doch hey, überleg mal, es von einer anderen Seite zu betrachten und die Krise als Chance zu nutzen. Die Belohnung ist, dass Du stärker und sicherer und vielleicht auch sehr viel glücklicher durch Dein Leben gehst.
Fazit
Also, wer bin ich? Eine selbstbewusste, starke, empathische und lösungsorientierte Frau, deren Motor die Freude ist. Und seit Neuestem bin ich nicht nur Marathoni, sondern auch noch Ultrathoni …. grins. Doch dazu an einer anderen Stelle mehr! 😉
